Die Arbeit in der Weinbauregion Cinque Terre (Ligurien) ist wegen der steilen Terrassen aufwändig und kostspielig. Die aus Vernazza, eines der namensgebenden fünf Dörfer, stammende Genossenschaft CHEO baut die autochtonen Rebsorten Bosco und Albarola sowie Vermentino an. Einer ihrer Weine ist der weiße Perciò (auf deutsch: deshalb; Verkaufspreis: 20 €): Er erscheint in hellgelber Robe mit goldenen Reflexen. In der Nase ist er ungemein tief gestaffelt: Zitrone, Mandarine, eine enorme Salzigkeit, vegetabile Noten in Richtung grüne Bohnen, Vespergurke und Salbei, dann kommt Mandel durch, auch frisch geschnittene Traube, Pfirsich, Birne, ja sogar Asche. Insgesamt kann man den Wein als sehr athletisch beschreiben. Am Gaumen dominiert die belebende Kohlensäure, eine angenehme Bitternote macht den Wein interessant. Es handelt sich um einen tollen, komplexen, eigenständigen Cinque Terre, der an einen Naheriesling, z. B. Dönnhoffs Tonschiefer, erinnert.