Pecchenino

Große kleine Weine

 

 

Das Weingut Pecchenino liegt versteckt inmitten von Weinbergen in der Nähe von Dogliani (Piemont) in einem ehemaligen Herrenhaus. Hier macht man aus scheinbar kleinen Weinen wie dem Dolcetto großen Stoff:

 

 

 

 

Der 2016er Maestro Langhe bianco (Chardonnay und Sauvignon blanc, 11 €) hat etwas Holz gesehen, ist aber von rieslinghafter Eleganz, sehr puristisch, duftet fein nach Apfel. Der 2015er Dogliani Superiore Sirì d'Jermu (15 €) ist ein Dolcetto von 45-jährigen Reben mit einjährigem Ausbau im Holz. In der Nase vernimmt man Heidelbeerkonfitüre und leichte Kirscharomatik. Der Wein wird interessant gemacht durch eine ganz zarte animalische Note; im Mund zeigt er eine schöne Säure. Ebenfalls ein Dolcetto ist der 2015er Dogliani Superiore Bricco Botti (15 €), von 60-jährigen Reben und mit zweijährigem Aufenthalt im Holz. Er ist viel dezenter, vornehmer, ja erdiger als sein Vorgänger. Getragen wird der Wein von einem süßen Schmelz. Dann kommt die nächste Rebsorte auf der Pecchenino-Klaviatur, der 2015er Barbera d'Alba Quass (15 €) von 30-jährigen Reben: Die wilde Heidelbeere in der Nase ist schon extrem, balanciert wird sie durch eine schöne Erdigkeit. Der Wein wirkt puristisch, ist aber trotzdem komplex. Im Mund kommt eine tolle metallene Erdigkeit durch. Für mich der Favorit ist der 2013er Langhe Pinot Nero (15 €): Er besticht durch ganz feine Ledertöne und eine komplexe Rauchigkeit. Wohl dosiert zeigen sich wilde Heidelbeere und etwas Sojasauce. Der Wein ist schon entwickelt, zeigt sich wahnsinnig komplex; es kommen noch Maismehltostadas und Speck hinzu sowie eine extreme Mineralität nach verbranntem Gummi, auch etwas Paprikawürze. Von der Tertiäraromatik her ist man an einen gereiften Barolo erinnert. Das Säurespiel ist grandios und weckt Erinnerungen an einen guten Burgunder. Es ist erstaunlich, zu was die Pinotrebe südlich der Alpen imstande ist – wir waren begeistert! Zum Schluss kam doch noch ein Nebbiolo, nämlich der 2013er Barolo San Giuseppe (40 €): Er zeigte sich rebsortenkonform als schön erdig, ja sehr fein mit dezenter Frucht nach Kirsche und Heidelbeere bei ausbalanciertem Mund.

 

 

 

Wir waren begeistert, was Pecchenino aus den einzelnen Rebsorten herausholt, und über die Preise kann man sich ebenfalls nicht beschweren!