Hahnmühle

Kleine Nahe

 

 

 

Das Weingut Hahnmühle gehört zu den kleineren, unbekannteren Weingütern der Nahe. Trotzdem sind seine Weine – wie sich gleich zeigen wird – kompromisslos vinifiziert und verfügen über ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

 

 

 

 

Alle präsentierten Weine stammten aus dem Jahrgang 2016. Der Steingrubener Silvaner (9,90 €) duftete sortentypisch nach Apfel, auch nach Streichhölzern und verfügte über eine interessante Honignote. Der Blaue Silvaner (7,80 €) ging mehr Richtung Birne, ja präsentierte sich rauchig-kristallin, war griffig und hatte mit seinen vegetabilen Noten leichte Anleihen eines Auxerrois'. Der Riesling Alisencia (12,50 €) überraschte durch seine rauchige Art, der im Doppelstückfass ausgebaute Wein konnte seine Herkunft vom Schiefer nicht verleugnen. Im Fuder wurde der Ebernburger Schlossberg Riesling (22,50 €) ausgebaut, er war noch von den schwefeligen Noten der Spontanvergärung geprägt, überzeugte aber durch Noten von feuchtem Papier und Metall, im Mund kam dann etwas Frucht durch. Der Oberndorfer Aspenberg Riesling (19,50 €) zeigte in der Nase viel Birne und Birnenschale, war noch leicht mostig, roch nach Asche und Trockenhefe sowie ganz frischem Apfel. Der letzte Lagenriesling kam aus dem Alsenzer Elkersberg (18,50 €) – er offenbarte Noten von Metall und Staudengewächsen, hatte aber auch deutlich mehr Restzucker (9 g/l). Interessant war der gemischte Satz Riesling + Roter Traminer (25 % Anteil) aus dem Cöllner Rosenberg (8,80 €): Der Traminer gab dem nach Streichhölzern riechenden Wein eine weitere Dimension, blieb dabei aber immer noch trocken. Feinherb war der Riesling + Traminer (40 % Anteil) aus dem Oberndorfer Beutelstein (10,70 €), hier kam der Traminer mit seiner Süße viel mehr heraus. Den Schlusspunkt setzte der Rote Traminer IZ aus dem Steckweiler Mittelberg (9,90 € die halbe Flasche). Der Wein war feinherb und überzeugte mit der klaren Rosenaromatik des Traminers, dazu kamen aber auch vegetabile, leicht holzige Noten.

 

 

 

Vielleicht ist die Hahnmühle kein Spitzenweingut, doch es ist bemerkenswert, mit wie viel Taktgefühl man die einzelnen Lagen und Rebsorten durchdekliniert.