Teynac

Viel Bordeaux für wenig Geld

 

Heiner Lobenberg feiert den 2018er Château Teynac aus der Appellation St. Julien momentan als spektakuläre Neuentdeckung, während die Freiburger Weinhandlung Weinbär den Wein schon länger auf dem Schirm hat. Von dort probierte ich den Jahrgang 2001 (um die 20 €): Die Farbe ist violett bis kirschrot mit leicht bräunlichem Saum. Der Wein kommt – für sein Alter ziemlich konträr – mit viel Frucht daher: Brombeere, Blaubeere, Maulbeere und tiefe Cassis. Darauf folgt eine tolle Würze nach Zigarrenkiste sowie eine regelrecht berstende Mineralität, der Wein geht in Richtung Pflaumenmus, unterlegt von Süßholz. Im Nachhall vernimmt man Sauerkirsche. Der Wein hat einen leicht bäuerlich-animalischen Touch, wie man ihn vielfach in einem St. Estèphe wiederfindet. Dann kommen Noten von Asche und Metall; das Ganze ist sehr edel – also doch wieder St. Julien –, strahlt eine große Reinheit aus, bei sensationell seidigen Gerbstoffen.