Pierre-Bise

Auf halbem Wege

 

Schon lange nicht probiert und etwas im Keller vergessen, habe ich den 2011er Clos le Grand Beaupréau vom Weingut Pierre-Bise aus Savennières. Der Wein strahlt in mittlerem Gelb; in der Nase dominieren zuerst karamellisierte Äpfel, Walnuss, Mandel, auch leichtes die Reife anzeigendes Petrol. Dann kommen Sandteig, Beifuß in erstaunlicher Konzentration, Birnenschale, feine Mirabelle, Sägemehl, Asche, kalkige Mineralität, auch feuchter Keller und halb gefrorene Apfeltarte. Der Wein bildet ein Ganzes, wie für Weine derartiger Qualität typisch. Die Säure ist überaus kräftig, ja sehr belebend. Der leicht vegetabil-herbe Nachgeschmack im Abgang erinnert an die nördliche Rhône, in Sachen Eleganz und Antrunk sind wir eher im Burgund. Dazu passen leichte Aromen von Bienenwachs und etwas Zimt, auch Honig. Das ist ein sehr geradliniger, fein strukturierter Wein für nicht viel Geld, aber jeder Menge Klasse und sicherem Reifepotential. Passendes Gericht: Spargel!